ECCO-Studie: Wie sich Umfeld und Methoden in der Medienbranche ändern
Der Alltag österreichischer JournalistInnen ist von zunehmender Arbeitsbelastung, Zeitdruck und Budgetkürzungen geprägt. Pressekonferenzen und Pressereisen werden immer öfter als reine Zeitverschwendung empfunden, sind sich die befragten MedienvertreterInnen einig. Das zeigt die aktuelle Online Umfrage unter JournalistInnen, durchgeführt vom ECCO-Netzwerk in den Ländern Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien und Südafrika.
Unter vier Augen
Klassische Informationsquellen wie Pressekonferenzen haben in den Augen von 68,3 % der JournalistInnen in Österreich an Bedeutung verloren und werden entsprechend weniger genutzt (international, in den fünf befragten Ländern: 76,9 %). Über ein Viertel der Befragten in Österreich (28,6 %) halten sie sogar für nahezu unbedeutend! International gesehen messen sogar über 60 Prozent der Befragten Pressekonferenzen überhaupt keine Bedeutung bei. Pressereisen werden durch den hohen Zeitaufwand in Österreich von keinem der Befragten als extrem wichtig gewertet. Für fast 90 Prozent sind Pressereisen weniger bedeutend geworden (International: 72 %). Große und wachsende Bedeutung ordnen über 92 % der Befragten in Österreich dagegen dem persönlichen Kontakt zu. Auch das 4-Augen-Gespräch wird für 91,9 % immer wichtiger. Immerhin die Hälfte der österreichischen JournalistInnen sieht einen Bedeutungsanstieg bei Pressemitteilungen.
Wenig Geld und Zeit für Recherche
86,6 % der österreichischen JournalistInnen sehen sich mit immer mehr Arbeit konfrontiert. Auch Budgetkürzungen (89,6 %), geringe Arbeitssicherheit (88,1 %) und zu wenig Zeit für Recherche (82,1 %) erschweren die Arbeit. 71,6 % der österreichischen JournalistInnen sehen sich mit Qualitätseinbußen bei ihrer Arbeit konfrontiert. Im internationalen Vergleich sind diese Werte noch deutlich höher: Rund 87 % der Befragten erleben Qualitätseinbußen.
Online wächst, Print stirbt?
Beim Internet TV wird von rund 73 % der Befragten in Österreich (International: 94,2 %) ein Anstieg bemerkt, während dem öffentlich rechtlichen Fernsehen von 81,8 % (International: 51,6 %) ein Rückgang zugeordnet wird. Neben dem öffentlich rechtlichen Fernsehen sind vor allem österreichische Zeitungen auf Schrumpfkurs. Rund 80 % der Befragten in Österreich sehen sowohl bei Tages- als auch bei Wochenzeitungen signifikante Einbrüche. Die erfolgversprechendsten Medien sind laut Umfrage Social Media und Blogs. Social Media wird von 83 % der heimischen JournalistInnen das größte Potential zugesprochen. Auch international werden Social Media Kanäle als vielversprechend eingestuft: Immerhin 94,7 % der befragten JournalistInnen glauben, dass es Zuwächse gibt. Bei Blogs glauben international rund 84,8 % der Befragten an ein Wachstum (Ö: 79,1 %).
Über die Studie
Das ECCO-PR-Agenturnetz hat im Sommer 2015 eine Online-Befragung durchgeführt. Die „internationalen Ergebnisse“ fassen die derzeitigen Ergebnisse von Südafrika, Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich zusammen. Insgesamt haben bisher rund 1.000 JournalistInnen an der Umfrage teilgenommen. Die Studie wird von ECCO-PartnerInnen in Australien, Österreich, Frankreich, Deutschland, Indien, Irland, Italien, Polen, Russland, Südafrika, Spanien, in der Schweiz, den Niederlanden, den USA und in der Türkei durchgeführt. Die vollständigen Studienergebnisse reichen wir bei Interesse gerne nach Vorliegen nach.
Das ECCO-Agenturnetz
ECCO ist eines der größten internationalen Netze inhabergeführter PR-Agenturen. Mit über 700 MitarbeiterInnen erwirtschaften die ECCO-Agenturen einen Honorarumsatz von rund 60 Millionen Euro. Weitere Informationen unter www.ecco-network.com Im deutschsprachigen Raum gehören zu ECCO sechs Agenturen an den Standorten Wien (communication matters), Düsseldorf (EC Public Relations), München (relatio PR), Berlin (ADVICE Partners), Hamburg (Bellmann Gröning & Partner) und Zürich (bernetpr). Informationen dazu unter www.ecco-network.de
